
Im letzten Beitrag der Reihe Influencer-Marketing 1×1 ging es um die Glaubwürdigkeit von Influencern. Quintessenz dessen war, dass die Glaubwürdigkeit eines Influencer in Kombination mit seiner Reichweite entscheidend für seinen Erfolg ist. Im Kontext des Influencer-Marketings, in dessen Fokus vor allem Kampagnen und Kooperationen stehen, ist noch ein weiterer wichtiger Faktor zu beleuchten, der Maßnahmen nochmal auf ein ganz anderes Level heben kann. An dieser Stelle geht es um die Werbetreibenden selbst.
Aus dem Standpunkt der Glaubwürdigkeit heraus haben Influencer eine Daseinsberechtigung auch im professionellen Kontext gewonnen – wir können hier von einem Selbstverständnis sprechen, das fester Bestandteil der Positionierung eines Influencer ist und langfristig über dessen Online-Fortbestand entscheidet. Was als Erfolgsgarant für Influencer gilt, ist so auch für Unternehmen alles andere als unerheblich. Das Selbstverständnis ist an dieser Stelle aber deutlich schwächer ausgeprägt, da Unternehmen im Vergleich zu Influencern sehr viel anonymer kommunizieren können und dadurch das Thema Glaubwürdigkeit nicht die starke Omnipräsenz hat wie bei Influencern bzw. oft nicht in der Härte vom Außen gefordert wird.
Es lohnt sich aber trotzdem sehr bewusst auf Glaubwürdigkeit zu setzen, vor Allem auch im Hinblick auf die hinterfragenden Generationen Y & Z, die für veränderte Konsumansprüche und eine neue Weltsicht stehen. In der Internetworld ist dazu zu lesen „Während die Millennials sich eher auf das Heute konzentrieren, macht sich die Gen Z Gedanken um die Zukunft. Was das bedeutet, lässt sich derzeit an „Fridays for Future“ ablesen, der vermutlich ersten globalen Protestbewegung der Gen Z. Für Unternehmen lautet die Konsequenz aus dem verstärkten sozialen Bewusstsein dieser Generation: Haltung zeigen! Der Fachblog Millennial Marketing schätzt, dass 60 Prozent der Mitglieder der Gen Z Marken unterstützen, die bei Themen wie Gleichberechtigung, sexuelle Diversität oder Rassismus klar Position beziehen.“
Doch was bedeutet Glaubwürdigkeit in diesem Kontext? Ressourcen- und Umweltschonende Produktion? Reduzierung von Plastik? Fair Trade & Fair Chain? Transparenz? Solche aber auch andere Faktoren zahlen mit Sicherheit sehr positiv auf das Glaubwürdigkeitskonto eines Unternehmens ein. Zentraler Faktor bei der Glaubwürdigkeitsdebatte im Unternehmenskontext sind aber ähnlich wie bei Influencern, A) die Unternehmens-Werte, die sowohl nach innen als auch außen WIRKLICH gelebt werden und B) Ein starkes WARUM der Unternehmung das Komponenten wie soziale Verantwortung, Umweltbewusstsein, aber auch individuelles Wohlbefinden und Zufriedenheit für Individuen bereithalten kann.
Um wieder den Bogen zum Influencer-Marketing und damit verbundenen Faktoren für erfolgreiche Maßnahmen zu schlagen, kann man an dieser Stelle festhalten, dass die Glaubwürdigkeit und Reichweite eines Influencers in Kombination mit der Glaubwürdigkeit eines Unternehmens und die Reichweite, die durch eine integrierte Kommunikation geschaffen wird ein enormes Potenzial aufweisen. Dieses Potenzial lebt vor allem von einer gut durchdachten integrierten Kommunikation, die sinnvolle Brücken zwischen Kommunikations-Instrumenten schlägt, die richtigen Touchpoints adressiert, in Summe ein harmonisches Bild nach außen abgibt und durch Flexibilität besticht. Durch geschickte Kombination der Faktoren kann sich dann eine WinWinWin (www) Situation ergeben: Toller authentischer Content und ein Honorar für Influencer: beide Punkte sichern den Fortbestand der Kanäle des Influencers, auf Seite der Werbetreibenden erfüllte Kommunikationsziele und den gewünschten Return on Investment, und auf der anderen Seite die erfolgreiche Ansprache der relevanten Zielgruppe und der damit entstandene Mehrwert für diese.
